Dänische Designikone: elegante Dreischirmleuchte
Wir lieben diese Leuchte von Poul Henningsen für Louis Poulsen, denn der durchdachte Designklassiker steht als Synonym für völlig blendfreies Licht. Die Deckenleuchte strahlt das Licht sowohl nach unten als auch zur Seite ab und erhellt sich dadurch selbst. So entsteht ein diffuses, angenehmes Licht, was charakteristisch für das reflektierende Dreischirmsystem ihres Designers ist. Poul Henningsen entwarf die PH 5 (ihren Namen verdankt sie dem 50 cm-Durchmesser ihres Hauptschirms) im Jahr 1958 als Reaktion auf die ständigen Veränderungen der Form und Größe von Glühlampen. In seiner typischen, verwegenen Art beschrieb er damals, wie er den Glauben verloren habe, dass Glühlampenhersteller jemals lernen würden, ihren gesunden Menschenverstand einzusetzen oder im Interesse der Verbraucher zu handeln: „Ich habe das Schicksal akzeptiert und mit der Zustimmung von Louis Poulsen eine PH-Leuchte entworfen, die mit jeder Art von Leuchtmittel – Lichterkette oder 100-Watt-Metallfadenlampe – verwendet werden kann. Obwohl eine Leuchtstoffröhre in der bestehenden Form dann doch zu viel wäre!“ Indem Henningsen damals kleine rote und blaue Schirme verwendete, wollte er die Farbwiedergabe des Leuchtmittels verbessern: Sie ergänzten den Bereich des Lichtspektrums, den das Auge am schlechtesten wahrnimmt (Rot und Blau). Gleichzeitig dämpfte er das Licht in dem Bereich, in dem das Auge am empfindlichsten ist (mittleres Gelb-Grün). Heute werden die rot-blauen Ringe für eine erstklassige Lichtqualität nicht mehr benötigt, denn moderne Leuchtmittel reproduzieren das Tageslicht inzwischen deutlich besser. Mit ihrem markanten Look und den matt lackierten Metallschirmen wertet die PH 5 aber immer noch jeden Raum auf. Und Du hast sicher schon einen Ort für sie im Kopf, richtig?
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Poul Henningsen wurde in Kopenhagen als Sohn der berühmten dänischen Schriftstellerin Agnes Henningsen geboren. Zwar hat er keinen Abschluss als Architekt gemacht, studierte aber von 1911-14 an der Technischen Schule Frederiksberg und von 1914-17 am Technischen Kolleg in Kopenhagen. Er fing ebenfalls an, traditionelle funktionalistische Architektur anzuwenden. Sein berufliches Interesse konzentrierte sich jedoch bald hauptsächlich auf Lichtdesign – und das ist es auch, wofür er berühmt ist.